Aquarius Abwasserbehandlungsanlage bei Chemours eröffnet

Am 31. März wurde die von EnviroChemie errichtete Abwasserbehandlungsanlage zur Entfernung von PFAS offiziell in den Niederlanden eingeweiht.

Die Abwasserbehandlungsanlage besteht aus mehreren Behandlungsstufen und soll PFAS (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) und insbesondere GenX zu mehr als 99 % aus dem Abwasser entfernen.

Nach der Eröffnungsrede von Frau An Lemaire, Plant Manager in Dordrecht und Direktorin von Chemours Niederlande, wurde die Anlage offiziell eingeweiht.

Chemours stellt in Dordrecht Fluorpolymere her - Kunststoffe, die unter den Markennamen Teflon™ und Viton™ vertrieben werden. Diese sind bei der Herstellung zahlreicher Produkte unverzichtbar. Sie spielen eine wichtige Rolle für den Aufbau einer nachhaltigeren Zukunft und bei der Umsetzung des europäischen Green Deal sowie der strategischen Autonomie der EU. Die Eigenschaften der betreffenden Produkte sind entscheidend für die korrekte Funktion medizinischer Instrumente und Geräte, für die 5G-Datenübertragung und im weiteren Sinne auch für das Erreichen der internationalen Klimaziele.

Der Auftrag für das unter dem Namen „Aquarius“ laufende Projekt zur Errichtung der Abwasserbehandlungsanlage wurde im Juni 2020 vergeben. „Infolge der Corona-Krise wurden der Bau und die Kommunikation zwischen allen beteiligten Unternehmen zu einer großen Herausforderung“, erläutert Sicco Hilarius, Vertriebsmanager bei EnviroChemie Benelux. „Keiner von uns hatte so etwas je erlebt und es hat uns allen viel Kopfzerbrechen bereitet, ob die Anlage trotzdem rechtzeitig fertiggestellt werden kann. Chemours hatte mit den Behörden vereinbart, dass die Anlage bis zum 1. Januar 2023 vollständig betriebsbereit sein soll, weshalb von dieser Seite viel Druck auf das Projekt ausgeübt wurde. Wir freuen uns, dass die Anlage rechtzeitig fertiggestellt werden konnte.“

Das Abwasser aus der Produktion fließt mit durchschnittlich 60 m3pro Stunde und maximal 120 m3 pro Stunde in Becken, in denen die absetzbaren Stoffe direkt vom Wasser getrennt werden können. Anschließend wird ein Polyelektrolyt in den Wasserstrom dosiert und die gebildeten Flocken in Flotationsanlagen vom Wasser getrennt. Im nächsten Schritt wird das vorgereinigte Wasser durch Sand- und Aktivkohlefilter geleitet. Danach kann das PFAS-freie Wasser in Oberflächengewässer eingeleitet werden. Der aus allen Becken in ein Pufferbecken abgeleitete Schlamm wird mithilfe eines Dekanters entwässert.

„Das Besondere an der Anlage ist, dass alle Becken mit einem Trichterboden und einer Förderschnecke ausgestattet sind, damit der abgesetzte Schlamm entfernt werden kann. Chemours hat sich speziell für diese Lösung entschieden, weil der PFAS-haltige Schlamm klebrig sein kann und daher nur mühsam zu entfernen ist. Durch den Einsatz der Förderschnecken wurde das System weiter automatisiert und das Bedienpersonal kommt – wenn überhaupt – nur noch selten mit dem Schlamm in Berührung“, ergänzt Hilarius.

Auf dem Titelbild:
Eröffnung der Aquarius Abwasserbehandlung bei Chemours durch Roberto van Hoeven, ATO Power, Marcel Middeldorp, Projektleiter, Denise Dignam, Business President Advanced Performance Materials, Marc Reijmers, Manager Umwelt, Gesundheit, Sicherheit und Nachhaltigkeit (von rechts)

An Lemaire, Plant Manager, Chemours, bei der Eröffnungsrede zur neuen Abwasserbehandlungsanlage

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